Wie lange dauert eine Privatinsolvenz?
Wie lange dauert eine Privatinsolvenz – Grundlegendes
Wenn eine Privatperson keine Lösung für ihr Schuldenproblem findet, besteht die Möglichkeit einer Privatinsolvenz. Mithilfe dieser kann sich der Schuldner vollständig, zumindest jedoch teilweise von seinen Schulden befreien, unabhängig von der Höhe der Schulden und Anzahl der Gläubiger. Darüber hinaus besteht während der Privatinsolvenz ein Pfändungsschutz, weshalb Pfändungen während dieser Zeit unzulässig sind. Doch auch für die Gläubiger bringt das Vorteile. Sie erhalten zumindest einen Teil ihres Geldes, was ohne die Insolvenz häufig ausgeschlossen ist.
Die Dauer einer Privatinsolvenz ist überschaubar. Im besten Fall nimmt der Vorgang drei Jahre in Anspruch, maximal sind es etwas über sechs Jahre. Dabei lässt sich das Verfahren in drei Abschnitte unterteilen: die Vorbereitungsphase, das eigentliche Insolvenzverfahren und die Wohlverhaltensphase, bis es zur Restschuldbefreiung kommt.
Wie lange dauert eine Privatinsolvenz? – Die einzelnen Phasen
Vorbereitungsphase – 1 bis 6 Monate
Die Vorbereitung beträgt etwa ein bis sechs Monate. Bevor ein Insolvenzverfahren überhaupt eröffnet wird, erstellt der Gläubiger einen Schuldenbereinigungsplan. Dieser dient als Bestandsaufnahme und beinhaltet unter anderem, welchem Gläubiger welcher Betrag geschuldet wird. Vor Einreichung des Insolvenzantrags muss zudem ein außergerichtlicher Schuldenbereinigungsversuch erfolgen. Wird dieser von den Gläubigern abgelehnt, wird ein Antrag auf Privatinsolvenz beim zutreffenden Gericht vorgelegt.
Insolvenzverfahren – ca. 1 Jahr
Im Normalfall wird ein Insolvenzverfahren vier bis sechs Wochen nach Antragstellung beim Insolvenzgericht eröffnet. Sobald dieses beginnt, überprüft und verwaltet ein Treuhänder das pfändbare Vermögen. Als pfändbares Vermögen gelten verzichtbare Gegenstände und Vermögenswerte wie beispielsweise Ersparnisse und Bausparverträge. Vom unpfändbaren Vermögen spricht man hingegen im Falle von persönlichen Gegenständen wie zum Beispiel dem Ehering, aber auch für den Alltag notwendigen Geräten wie zum Beispiel dem Kühlschrank. In der Regel ist das Insolvenzverfahren nach 12 Monaten abgeschlossen.
Wohlverhaltensphase und Restschuldbefreiung – weitere 2 bis 5 Jahre
Auf das Ende des Insolvenzverfahrens folgt die Wohlverhaltensphase. Hierbei begleicht der Schuldner je nach Beschluss des Insolvenzgerichts seine Schulden, so gut es geht. Diese Periode dauert im Regelfall sechs Jahre an. Wurden die Verfahrenskosten beglichen, kann die Zeit auf fünf Jahre sinken, beziehungsweise auf drei Jahre, wenn zusätzlich 35 Prozent der Schulden beglichen wurden. In dieser Zeit hat der Schuldner nichts mehr mit dem Insolvenzgericht zu tun und muss nur einmal pro Jahr einen Fragebogen des Treuhänders ausfüllen.
Nach der Wohlverhaltensperiode kommt es zur Restschuldbefreiung. Bei dieser treten alle Gläubiger von ihren Forderungen zurück, was zur Folge hat, dass der Schuldner fortan schuldenfrei ist. In der Regel endet hiermit die Privatinsolvenz, solange die Restschuldbefreiung nicht aus besonderen Gründen zurückgenommen wird.
Weshalb sich externe Hilfe auszahlt
Wenn Sie sich fragen, wie lange eine Privatinsolvenz dauert, dann gibt es darauf keine pauschale Antwort. Allerdings kann schon bei der Erstellung Ihres Schuldenbereinigungsplans die Zusammenarbeit mit einer Schuldnerberatung sehr hilfreich sein. Doch auch die Dauer des Einigungsversuches hängt von der beanspruchten Hilfe ab. Gerade in der Vorbereitungsphase ist es schwierig, den Überblick zu behalten, weshalb Sie ohne ausreichende Fachkenntnisse auf externe Hilfe angewiesen sind.
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