Wenn der Gerichtsvollzieher zu Besuch kommt…

Wenn der Gerichtsvollzieher zu Besuch kommt…

Teil 1 meiner kleinen Serie: Gerichtsvollzieher – Besuch für Neulinge

Ich versuche, hier regelmäßig Tipps und Informationen zum Thema Schulden, Inkassodienst, Gerichtsvollzieher zu veröffentlichen.

Was mir schon lange am Herzen liegt, ist die Tatsache, dass viele einfach Angst oder ein beklemmendes Gefühl haben, wenn sie den Gerichtsvollzieher – einen Unbekannten – einfach so in die Wohnung lassen müssen. Das Eindringen in ihren privaten Bereich verstört die meisten Menschen.

Ich empfehle, immer wenn der Gerichtsvollzieher vorbeikommt, nicht alleine zu sein. Es ist immer besser, einen Zeugen dabei zu haben, da es leider auch unter Gerichtsvollziehern Gute und Böse gibt. Böse heißt, er macht Angst und nutzt die Unwissenheit der Schuldner aus.

Manche gehen so weit, zu drängen, Handlungen zu begehen, die ihr nicht wollt und auch auch nicht begehen müsst.

„Leih dir doch Geld bei Deiner Mutter oder Verwandtschaft.“

Mit anderen Worten, mache Schulden, um die Schulden zu bezahlen – das ist keine gute Idee.

Falls ihr niemanden habt, den Ihr zu dem Termin bitten wollt, könnt ihr euch auch einen Zeugen kaufen. Wichtig ist im Vorfeld, eine genaue Zeit mit dem ungebetenen Besucher auszumachen. Dies geht am besten per Telefon. Ein Zeitfenster von maximal einer Stunde ist akzeptabel. Ihr könnte es beispielsweise begünden mit: „… muss zur kranken Oma“.

Ich hatte mir beispielsweise einen Taxi-Fahrer bestellt, der bei mir in der Wohnung gewartet hat. Einen Taxifahrer warten zu lassen kostet meist 20 € bis 30 €. Das ist zwar nicht ganz billig, aber so hatte ich einen Zeugen, der mir durch seine bloße Anwesenheit ein Gefühl der Sicherheit gab .

Wenn ihr nicht allein seid, wird der Vollstrecker normalerweise sehr nett und auch korrekt sein. Er wird nicht versuchen, euch für dumm zu verkaufen.

Es ist auch ratsam, sich vorher Gedanken zu machen, ob eine Ratenzahlung mit dem Gerichtsvollzieher ausgehandelt werden sollte. Aber denkt dran, es macht keinen Sinn, mit Raten zu 100 € hohe Schulden zu bedienen. Der Betrag, den Ihr anbietet, muss höher sein als die Zinsen, die für die Schuld zu zahlen sind.

Leider kenne ich genügend Leute, die jahrelang kleine Raten an Inkassodienste bezahlten, um eine Vollstreckung abzuwenden. Die Schulden wurden dabei nicht kleiner, sondern wuchsen weiter an. Das gezahlte Geld reichte nicht aus, um die Zinsen auszugleichen.

Im Teil 2 geht es bald weiter …

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